Was macht eine heilige Beziehung zu einer heiligen Beziehung?
Was ist das Heilige daran? Und gibt es Tools und Wege, um so eine Beziehung gemeinsam zu kreieren?
Nach dem es im ersten Blog um das Wesen des Maskulinen ging und der zweite Teil vom Ringen mit dem femininen Orkan handelte, erforschen wir heute die effektivste und kraftvollste Ausrichtung, die Du Deiner Liebesbeziehung und letztlich jeder Beziehung in Deinem Leben geben kannst.
Let’s jump right into it!
Es mag seltsam klingen, aber wofür bist Du in einer Beziehung?
Wem dient diese Verbindung zwischen Euch?
Seltsame Frage?
Schau, die meisten Beziehungen drehen sich um sich selbst: um den nächsten Urlaub, die neuen Möbel, gemeinsame Finanzen, Paar-Konflikte, Kinder, Haustiere, Sexualität und so weiter. All das betrifft vor allem Euch zwei oder Eure kleine Familie, ihr beschäftigt Euch mit Themen, die IN Eurer Beziehung Platz haben. Aber worin ist Eure Beziehung eingebettet?
Viele Paare stecken über Jahre, teilweise auch über Jahrzehnte bergeweise Energie in ihr Zusammensein. Stell dir diesen Mount Everest an Investitionen vor: unendliche Gespräche, Diskussionen und Unausgesprochenes, große und kleine Konflikte und wieder Zusammenraufen, Verzicht auf vieles anderes. Ich sage gar nicht, dass das schlecht ist, ich will nur mit Dir herausfinden: Wofür machst Du das alles? Die ganze Anstrengung? What’s the point?
Stell Dir vor, Du hast einen schönen, großen Topf mit deinem Lieblingsessen aus den besten Zutaten auf dem Herd. Du führst Energie in Form von Hitze hinzu und wenn Du nicht aufpasst, brennt dein Essen an, kocht über oder wird…matschig.
In einer Partnerschaft funktioniert das ähnlich. Wir investieren jede Menge Gedanken, Gefühle und Taten (Hitze) und irgendwann wird es einfach zu heiß. Die Hitze kann diesem geschlossenen System nicht entweichen. Die Folge: Wir brennen an, kochen über und werden ungenießbar. System overload!!!
Die Lösung? Ein Ziel!
Ihr braucht ein gemeinsames Ziel. Ihr braucht etwas, das über Eure Beziehung hinausgeht. Der Topf brennt nicht mehr an, wenn Ihr Eure zusammen kreierte Energie und Hitze auf elegante Weise aus dem System in eine bestimmte Richtung lenkt. Ich verspreche Dir: das wird solch eine Erlösung und ein Heureka sein.
An dieser Stelle ein paar Worte zur Arbeit an der Beziehung: Ich habe in den letzten 10 Jahren tausende Euro und vor allem Lebenszeit in verschiedenste Arten von Beziehungsarbeit gesteckt. In Seminare, Workshops, Bücher, Onlinekurse und vieles mehr. Alles drehte sich bei mir um dieses Thema. Neben vielen hilfreichen und weniger hilfreichen Tipps zu Kommunikationsstrategien, dem Ausdruck von Gefühlen, Zeitmanagement und achtsamer Sexualität war das Credo vor allem: „Schau nach innen! Schau Dir Deine sich wiederholenden Muster an. Erforsche die Beziehungen zu Deinen Eltern und LIEBE DICH SELBST.“ JA, etwas Schulung in diesen „Softskills“ kann echt sinnvoll sein und hebt das Zusammensein auf ein neues Level UND es ist nur ein Teil der Gleichung. Oder wie unser Integral Master Ken Wilber sagen würde: „True, but partial.“
Die ganzen Hinweise führen wieder IN die Partnerschaft. Die Beziehung soll noch genauer analysiert werden und braucht noch mehr Aufmerksamkeit. Das Ergebnis: Noch mehr Hitze. Mehr Hitze bedeutet mehr um EUCH drehen, und dieses “mehr um EUCH drehen” heißt auch: Beide drehen sich um sich selbst. Und das ist ja genau das, was wir auf dem spirituellen Weg zu durchbrechen versuchen: Ichsucht!
Verstehst Du das Problem? Diese Ratschläge führen noch tiefer in die Krise der mit Erwartungen überlasteten Partnerschaft. Sie sorgen für kurze Erleichterung und Verbindung, können ein Liebesband aber nicht langfristig tragen und aufrecht erhalten.
Was könnte Eure Beziehung stattdessen tragen und führen?
Damit sind wir wieder bei Euren Zielen! Ihr braucht ein Ziel! Ein großes Ziel! Ein Ziel, das all den Stürmen und Erdbeben in der Liebeslandschaft standhalten kann, etwas, das Ihr auch im tosenden Orkan der Gefühle noch sehen könnt. Was ist es in Eurer Beziehung?
Hunde können weglaufen, Autos und Wohnungen kann man verkaufen, Kinder ziehen irgendwann aus und finanzielle Abhängigkeit ist in der Postmoderne auch kaum noch ein Halteband. Was dann?
Was ist groß genug, dass Du es in jede Richtung am Horizont erkennen kannst und was ist gleichzeitig so offensichtlich und Dir näher als Deine eigene Nase?
GOTT.
Nehmt ihr GOTT, ALLAH, KRISHNA als Euer Ziel, richtet Ihr Eure Verbindung auf das Höchste und Tiefste aus. Wählt Ihr den größtmöglichen Rahmen für Eure Beziehung und widmet sie Bewusstsein selbst, dann könnt Ihr nicht scheitern. Bitte fühle das mal einen Moment. Unabhängig davon, wie Eure Beziehung dann konkret weitergeht, Ihr könnt im Strom des Höchsten nicht scheitern. Der Sieg ist Euch sicher. Wie stürmisch Euer Liebesleben auch ist, GOTT ist Euer Leitstern, the light in the dark, das alles überragende Ziel!
Auch, wenn Du gerade nicht genau weißt, was GOTT für Dich ist, Deine Bereitschaft, Dein Wille und Deine Sehnsucht, es herauszufinden, sind schon die ersten Schritte nach Hause. Das Brennen in deiner Brust ist bereits GOTT.
Nun, das ist eine Heilige Beziehung. Eine Verbindung, die nicht für Dich und Euch ist, sondern stets an erster Stelle dem Höchsten dient. Ihr erschafft gemeinsam einen krassen Liebesraum, der ganz natürlich beginnt überzufließen und die Welt um Euch zu erheben. Mit einem unwiderstehlichen Mix aus femininer Power und maskuliner Potenz kreiert Ihr etwas Drittes, was weit über Euch hinausgeht. Zum höchsten Wohle aller Wesen!
Und bitte: Lasst es konkret werden. Bleibt nicht bei einer fiktiven, spirituellen Vision stehen. Wo und wie könnt Ihr Eure Energie erfolgreich weitergeben? In ein Unternehmen, ein Projekt, eine Gemeinschaft? Was soll durch Euch wachsen? Was könnt ihr Euren Kindern und Enkeln für ein heiliges Erbe hinterlassen?
Zerbrecht Euch aber bitte nicht den Kopf. Fangt an, wo Ihr gerade seid und der Rest wird kommen. Versprochen!
Wenn Ihr Unterstützung bei Eurem Beziehungs-Update und der Zielfindung braucht, dann lasst es mich wissen oder kommt mal in einem unserer Ashrams vorbei. Wir haben da als Gemeinschaft mittlerweile einen guten Riecher entwickelt und schon so manchem Paar einen heftigen Entwicklungsschub verpasst ;-)
P.s.: Mit 20 Jahren habe ich damals meinen ersten öffentlichen Vortrag über „Erleuchtete Partnerschaft“ gehalten. Erst einige Jahre später hatte ich das Privileg, einem Paar zu begegnen, die mir vorlebten, dass meine Vision keine Utopie war. Danke Sebastian & Fedelma, Ihr seid und bleibt die Helden meines Lebens!
